Errichtung
Die Errichtung und Inbetriebnahme der Windenergieanlage stellt einen Höhepunkt der Projektplanung dar. Hier fügen sich die Teilgebiete der Planung zu einem komplexen Ganzen zusammen. Nicht nur der Liefertermin des Herstellers, auch die Logistik und das Wetter müssen zusammenspielen.
Die Errichtung einer Windenergieanlage verläuft in mehreren Schritten. Nachdem das Fundament mit dem Fundamenteinbauteil fertiggestellt wurde, kann mit der Errichtung des Turms begonnen werden. Der Turm wird je nach Bauweise auf die Fundamente montiert. Der Turmbau kann bei Ortbetonbauweise mehrere Wochen dauern, die Errichtung aus Stahlsegmenten geht deutlich schneller und ist innerhalb eines Tages durchführbar. Hierbei werden die einzelnen Turmsegmente mit einem Kran an die richtige Position gehoben und verschraubt.
Nachdem der Turm fertiggestellt ist und bei Betonbauweise gegebenenfalls ausgehärtet und verspannt ist, wird die Gondel auf die Turmspitze gehoben. Bei Gewichten von über 200 Tonnen und Nabenhöhen von 125, 138 oder gar 160 Metern kommen hierbei die verwendeten Kräne an die Grenzen des derzeit technisch Machbaren. Je nach Typ der WEA wird die Gondel als Ganzes, also mit vormontiertem Triebstrang, auf dem Turm montiert. Alternativ werden Maschinenhaus und Generator nacheinander installiert.
An der Gondel wird die Nabe mit den Rotorblättern angebracht. Auch bei der Montage des Rotors gibt es verschiedene Strategien, je nach Größe und Art der WEA. Grundsätzlich kann der komplette Rotor schon am Boden vormontiert werden. Das heißt, dass die Rotorblätter an der Nabe angeschraubt und dann als kompletter „Stern“ an der Gondel befestigt werden.
Eine andere Strategie ist es, erst die Nabe an der Gondel anzuflanschen und danach die Rotorblätter einzeln an der Nabe zu montieren. Sobald Gondel, Nabe und Blätter montiert sind, kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Hierbei werden Schaltanlagen, Kabel, Kommunikation, Anlagenrechner, Aufzug und anderes installiert. Parallel dazu wird die Kabelstrecke zum Einspeisepunkt gebaut. Oft kommt hier ein Kabelpflug zum Einsatz. Sind Innenausbau und Leitungsbau abgeschlossen, kann die Anlage in Probebetrieb gehen.