Der Landesverband Baden-Württemberg
Baden-Württemberg kann auf eine lange Tradition bei der Nutzung der Windenergie zurückblicken. In den 1950er Jahren betrieb die Universität Stuttgart ein Windtestfeld in Schnittlingen auf der Schwäbischen Alb. Damals erarbeiteten die Forscher wichtige Grundlagen für den späteren Windenergie-Boom. Allerdings ging dieser Boom bisher am drittgrößten Bundesland in der Vergangenheit weitgehend vorbei. Es gibt einige Windkraft-Zulieferer und das Land hat sich mit dem Antritt der grün-schwarzen Landesregierung vorgenommen das vorhandene Windenergiepotenzial auszuschöpfen.
Grüne und CDU in Baden-Württemberg haben nach den Wahlen Anfang Mai 2021 den Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode vorgestellt. Mehr Windenergie und Photovoltaik sollen den Südwesten zum Klimaschutzland machen. Die Landesregierung stellte die Weichen in Richtung Klimaschutzland richtig. Klimaneutralität bis 2040 gilt nun als verbindliche Zielmarke.
2023 wurden nur neun neue Windenergieanlagen errichtet – genauso viel wie 2022. Fachleute erhoffen sich jetzt, dass die gestiegenen Genehmigungszahlen das Blatt bald wenden. Um die Klimaziele zu erreichen, benötigt der Südwesten mindestens 100 neue Windenergieanlagen pro Jahr, wahrscheinlich sogar mehr. Um den Windenergieausbau in die Spur zu bringen, sind vor allem schnelle Flächenausweisungen und Genehmigungen beim Repowering von alten Windenergieanlagen erforderlich. Wenn in der Vergangenheit Anlagen mit einem Megawatt Leistung und 1.000 Vollaststunden gebaut wurden, werden inzwischen Anlagen mit fünf Megawatt oder künftig sieben Megawatt bei 2.000 Vollaststunden geplant. Grundsätzlich gilt: Nach dem Repowering kann man mit halb so viel Windrädern deutlich mehr als doppelt so viel Strom ernten.
Statistische Daten
Windenergie-
anlagen
0
Arbeitsplätze
(2019)
0
Installierte
Leistung in MW
0
3080 GWh (Stromerzeugung aus Windenergie, 2019)
5,3% (Anteil der Windstromerzeugung an Bruttostromerzeugung, 2019)
Quelle für installierte Leistung und Anlagenzahl: Deutsche WindGuard GmbH. Die Analyse des Status der Windenergie an Land zum 31.12.2023 basiert auf den Daten des Marktstammdatenregisters (MaStR) der Bundesnetzagentur (BNetzA) sowie auf den Bekanntmachungen der BNetzA zu den Ausschreibungen für Windenergie an Land.