Der BWE Landesverband Schleswig-Holstein sieht einen starken Einbruch beim Bau neuer Windkraftanlagen. Zur heute veröffentlichten Halbjahresbilanz Windkraftanlagen-Zubau an Land kommentiert der Vorstandsvorsitzende Reinhard Christiansen: „In Schleswig-Holstein ist der Bau von Windkraftanlagen stark eingebrochen, mit dem vierten Platz sind wir nicht mehr das Energiewendeland Nummer 1 in Deutschland. Schleswig-Holstein verzichtet auf ein Drittel des Potentials der möglichen grünen Stromerzeugung.“
Der Einbruch bei den Aufbauzahlen ist aus Sicht des Verbandes problematisch. „Ohne die Windenergie wird die Energiewende in Schleswig-Holstein nicht funktionieren und ohne Schleswig-Holsteins grüne Energie erreicht die Bundesregierung nicht ihre Klimaziele“, stellt der BWE-Landesvorstand fest.
Ursachen für den Einbruch sind die sogenannte Veränderungssperre, die im Juni 2015 angeordnet wurde als Folge eines Oberverwaltungsgerichts-Urteils von Januar 2015 sowie die Ausweisung als Netzausbaugebiet. „Von der Landesregierung und den Genehmigungsbehörden erwarten wir eine Fortführung der seitdem gängigen Praxis, das unstrittige Bauanträge für Windkraftanlagen im Ausnahmeverfahren genehmigt werden. Es darf nicht eintreten, dass das Bundesland mit dem stärksten Windangebot noch weiter bei den Ausbauzahlen abrutscht“, so Christiansen. Die Branche braucht Planungssicherheit, Bürgerwindparks sind keine Großkonzerne, anstehende Projekte erfordern schnelle und zuverlässige Verfahren“, erklärt Christansen weiter. Dabei bringt jede zusätzlich installierte Megawatt eine Investition von 1,5 Millionen Euro hervor. Gewinne und Wertschöpfung kommen dabei den Menschen und Gemeinden vor Ort zu Gute. Denn ein Drittel der Investitionssumme bleibt im Land Schleswig-Holstein. 2016 wurden fast 1 Milliarde Euro1 in Schleswig-Holstein investiert ebenso wie im Jahr 2015 eine ähnliche Größenordnung angelegt wurde.
1: Berechnung für die Investitionssumme 2016 wie folgt: Zubau 650 MW: 650 MW x 1,5 Millionen Euro = 975 Millionen Euro